Charlotte wurde 1896 in Thomasroith, einer Ortschaft in der Gemeinde Ottnang am Hausruck geboren. Nach dem 1. Weltkrieg heiratete sie. Charlotte und Josef Taitl zogen 1919 nach Ried. Die Eheleute verkauften Lederwaren und Altwaren. Die Zeiten wurden zunehmend antisemitisch und nationalistisch. Das bekamen auch die Taitls zu spüren. 1938 wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen. Charlotte war Jüdin. Die Konkurrenz erzwang damit die Schließung des Geschäfts. Die Taitls durften nur noch Altwaren verkaufen. Charlotte musste sich vollkommen zurückziehen. Zur Feier ihrer Silberhochzeit am 28. August 1943 im benachbarten Gasthof überredeten sie Bekannte. Sie wurde in der Folge wegen Umgangs mit Deutschblütigen denunziert und verhaftet.
Am 16. Oktober 1944 wurde Charlotte Taitl im KZ Auschwitz ermordet.
Im Charlotte-Taitl-Haus gibt es seit 2017 einen Lern- und Gedenkort. Er ist den 196 bisher bekannten Todesopfern des Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried gewidmet.
Die Ausstellung ist barrierefrei und interaktiv. Sie können diese bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei besichtigen.
Die Öffnungszeiten sind Dienstag, Donnerstag und Freitag vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 13 bis 17 Uhr sowie Samstag vormittags von 9 bis 12 Uhr. Sonntag, Montag und Mittwoch sind die Stadtbücherei und die Ausstellung geschlossen.