Zum Nachlesen

Das Rathaus ist immer wieder umgebaut worden. Im Mittelalter hatte es eine gotische Fassade. Es war mit Bildern und Sprüchen aus der Gründungssage verziert.

 

Im Erdgeschoss war damals das Brotgewölbe. Die Rieder Bäcker durften hier abwechselnd Brot verkaufen.

 

Die öffentliche Waage stand im Waag-Gewölbe, zu dem es einen Eingang in der Rathausgasse gab. Die Waage gehörte der Pfarrkirche. Ein Drittel der Einnahmen, genannt Gefälle, ging an den Waagmeister, zwei Drittel standen der Pfarrkirche zu.

 

1893 ist die Zeit des Historismus. Architekt Raimund Jeblinger gab dem Rathaus eine neugotische Fassade. Die 1866 gegründete Sparkasse finanzierte diesen Umbau und bezog die Räume im ersten Stock des Rathauses. Die Veränderungen kamen einem Neubau gleich. Nur Weniges davon ist noch erhalten. Das Portal und der kleine Glockenturm gehören dazu. Der winzige Balkon ist nicht nur Zierde. Hier wurden vor der Erfindung von Lautsprechern mit einem Schalltrichter öffentliche Kundmachungen an die Bevölkerung verlesen.

1952 erhält das Rathaus sein heutiges Aussehen.

Im Inneren des Rathauses sind nur die Empfangshalle und der holzgetäfelte Ratssaal im 2. Stock noch im Originalzustand erhalten. Hier hängen neben Bildnissen von Rieder Bürgermeistern auch Porträts von Maria Theresia und Kaiser Joseph II. Sie erinnern an den Frieden von Teschen im Jahr 1779. Damals wird das Innviertel wieder ein Teil von Österreich. Das Porträt von Kaiser Franz Joseph I. weist auf die Stadterhebung Rieds im Jahr 1857 hin.