Das Innviertel ist traditionell das Land des Bieres. Hier gibt es noch heute die höchste Brauereidichte in ganz Österreich.
Ab dem Mittelalter regelten Zünfte alle Belange rund um Handwerk und Handel.
Die Zunftordnung lässt bis vor rund 300 Jahren nur eine bestimmte Anzahl Betriebe zu. Für den Markt Ried sind es zum Beispiel:
13 Bäcker, 13 Fleischhauer und 13 Bierbrauer.
Vor rund 200 Jahren braute fast jeder Wirt sein eigenes Bier. Gebraut wurde nur für den eigenen Ausschank und den Verkauf über die Gasse. Für das tägliche Beer-to-go brachten die Kunden ihre eigenen Kannen mit. Konsumiert wurde das Bier nicht im Gehen, sondern es wurde daheim ausgeschenkt.
Die Braugasthäuser waren beliebte Treffpunkte an Markttagen und Bauernfeiertagen. Sie waren voller Gäste, wenn es öffentliche Spektakel wie „a Hängats, a Rennats oder a Reitats“ gab. Hinrichtungen, Pferderennen und Reitvorführungen entwickelten sich zu wahren Publikumsmagneten.
Nicht alle Wirte brauten ihr Bier selbst. Vor rund 120 Jahren wurden die Innviertler Gastwirte mit dem gelieferten Bier unzufrieden. Das führte 1908 zur Gründung eines neuen Brauereiunternehmens. Das Haus Roßmarkt Nr. 27 bestand ursprünglich aus drei Häusern – zu einem gehörte der „Bräustadel zu Schwarzmann“. Das ist das Gelände vor dem Schärdinger Tor, auf dem die Rieder Brauerei entstanden ist.