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Alfred Kubin wurde 1877 im böhmischen Leitmeritz geboren. Er besuchte die Salzburger Kunstgewerbeschule und studierte an der Münchner Akademie. Ab 1906 lebte und arbeitete Kubin auf seinem Landsitz Schloss Zwickledt bei Wernstein am Inn. Der Schmerz über den allzu frühen Tod der Mutter, die Verzweiflung und große Härte des Vaters trieben ihn in einen ungeheuren Pessimismus. Sein 1908 veröffentlichter Roman „Die andere Seite“ enthält viele versteckte autobiografische Hinweise.

Kubin war vor allem als Zeichner und Illustrator tätig. Seine Kunst widmete sich dem Unheimlichen, Dämonischen, Grotesken und Traumhaften. Dies brachte ihm die Bezeichnung „Mystiker des Innviertels“ ein.

Von seinem Werk sind in der Galerie mehrere Lithographien und kolorierte Federzeichnungen ausgestellt. Weiters ist ein Zyklus von zehn (von ursprünglich dreißig) Szenenentwürfen zum Schauspiel „Rauhnacht“ zu sehen. Das Stück von Richard Billinger wurde 1931 in München uraufgeführt. Es wurde als „Hexentanz erotischer Triebe, der in einem Lustmord gipfelt“ beschrieben. Die unvergleichliche Atmosphäre dieses Stücks hat Kubin in den Szenenentwürfen festgehalten. Alfred Kubin ist das bedeutendste Mitglied der Künstlergilde. Er starb 1959 in Zwickledt.

Mit Ernst August von Mandelsloh, Herbert Fladerer und Jacques Ernst Sonderegger sind Werke von Künstlern aus dem persönlichen Umfeld Kubins ausgestellt. Die elf Holzschnitte des gebürtigen Schweizers Sonderegger hat Alfred Kubin der Innviertler Galerie vermacht.