Wilhelm Dachauer wurde 1881 als Sohn einer Rieder Uhrmacherfamilie geboren. Er musste zunächst eine Lehre bei einem Zimmer- und Dekorationsmaler in Wien machen, ehe er 1898 an die Wiener Akademie aufgenommen wurde. Ein Stipendium ermöglichte ihm eine Reise nach Italien und Ägypten. 1913 stellte Dachauer erstmals in der Wiener Secession aus. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie zog er wieder nach Ried. Hier malte er Bilder mit stark symbolistischem Charakter. Seine Grafiken zeigen Elemente aus dem Jugendstil und der Volkskunst. 1927 wurde Dachauer an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen. Seine Idealisierung des Landlebens passte nach dem Anschluss an das Deutsche Reich zur nationalsozialistischen Verherrlichung des Bauernstandes. Nach Kriegsende musste er 1945 sein Lehramt niederlegen, ein Jahr danach wurde er wieder eingesetzt. Er übernahm Porträtaufträge und lieferte Entwürfe für Banknoten und Briefmarken. Die Gemälde „Narrenzug“, „Die bösen Perchten“ und „Kreuzesaufrichtung“ verarbeiten die Zeit des Nationalsozialismus sowie seine Erkrankung an Speiseröhrenkrebs.
Wilhelm Dachauer starb 1951.