Die Sammlung religiöser Volkskunst geht auf Pfarrer Johann Veichtlbauer zurück. 1893 zum Priester geweiht, wurde Veichtlbauer zunächst Kooperator in verschiedenen Pfarren und schließlich 1902 Provisor im berühmten Marienwallfahrtsort Frauenstein. Er soll in einem alten Sakristeischrank die berühmte Schutzmantelmadonna wiederentdeckt haben. Heute wird diese Gregor Erhart zugeschrieben. Das war vielleicht das Schlüsselerlebnis für seine Sammeltätigkeit, die spätestens mit dem Jahr 1909 einsetzte, als er Pfarrer von St. Pantaleon im südlichen Innviertel wurde. Pfarrer Veichtlbauer war Stammkunde bei den Salzburger Trödlern und Antiquitätenhändlern. Er sammelte überall, damit „die Dinge der Heimat nicht verloren gehen“. Er war stolz, dass er für all seine Sammelgegenstände bezahlt hatte und führte darüber einen genauen Katalog. 1933 stiftete er seine Sammlung mit mehr als 5.500 Objekten und rund 30.000 Andachtsbildern der Stadt Ried. Er gründete dadurch das Museum Innviertler Volkskundehaus. Bis zu seinem Tod am 12. April 1939 lebte Pfarrer Veichtlbauer im Volkskundehaus und betreute seine stetig wachsende Sammlung.