Max Kislinger wurde 1895 in Linz geboren. Er begann bereits im Kindesalter zu zeichnen. Mit elf Jahren erkrankte Kislinger schwer. Ein Herzleiden war die Folge. Wegen dieser Krankheit zog er sich in seine eigene Welt zurück. Der Besuch der Kunsthochschule blieb ihm durch den frühen Tod seines Vaters verwehrt. Gleich nach der Matura nahm er eine Stelle beim Rechnungsdienst der Oberösterreichischen Landesregierung an. Der ungeliebten Tätigkeit entfloh Kislinger immer wieder in seine private, von seinen künstlerischen Neigungen geprägte Welt. Er gestaltete zahlreiche Notgeldentwürfe und Exlibris. 1929 nahm er an der Internationalen Exlibris-Ausstellung in Los Angeles teil.
Zusätzlich war er ein begeisterter Keramiker und formte zahlreiche skurrile Figürchen. Auf diesem Gebiet war die Salzburger Keramikerin Luise Spannring (1894-1982) seine Lehrmeisterin. Außerdem beschäftigte sich Kislinger mit der Herstellung von Kinderspielzeug. Als Bildchronist dokumentierte er Vieles für die Nachwelt und hat sich dadurch um die Oberösterreichische Volkskultur verdient gemacht. Er hielt zahlreiche Bauernhöfe in Fotografien und Skizzen fest, dokumentierte die ländlichen Gebäude und ihr Inventar. Aus diesen Dokumentationen entstanden seine Aquarelle. Sie wurden Druckvorlagen für mehrere Bücher.
Kurz vor seinem Tod vermachte Kislinger einen wesentlichen Teil seines Nachlasses dem Volkskundehaus. Ein Porträt von Rudolf Wernicke zeigt ihn im Alter von 65 Jahren. Max Kislinger starb 1983.