Die Innviertler Raufwerkzeuge gehören zu den Waffen. Sie sind berüchtigt.
Zechenburschen fertigten diese meist selbst an. Zechen waren Vereinigungen unverheirateter junger Männer einer Ortschaft. Bei Tanzveranstaltungen kam es häufig zu Raufereien mit den Mitgliedern einer anderen Zeche. Dabei wurden spezielle Raufwerkzeuge benützt. Dazu nahm der Zechenbursche eine rohe Kartoffel, höhlte diese sternförmig aus, füllte sie mit einer Legierung aus Blei und Zinn und steckte als Draufgabe einen „Ochsenzehn“ in das noch flüssige Metall. Einige Exemplare sind sogar mit Rasierklingen, Fahrradketten und Sägezähnen versehen. Auch Schlagringe und sogenannte „Stemmerl“, das sind Messer mit einer kurzen Klinge, kamen zum Einsatz.
Die ausgestellten Objekte – und viele weitere – wurden nach Raufereien den Tätern abgenommen. Sie waren bei Gerichtsverhandlungen am Rieder Kreisgericht die „corpora delicti“, also die Beweisstücke.