Johann Peter Schwanthaler d. Ä. ist der Sohn des Johann Franz. Unter seiner Leitung schrieb der Familienbetrieb wieder schwarze Zahlen. Er begann seine Bildhauerkarriere in der Hochblüte des Rokoko. 30 Jahre lang führte er die Bildhauerwerkstatt in der Priesterzeile, der heutigen Schwanthalergasse. Er erlebte den politischen Wandel und wurde im Jahr 1779 vom bayrischen zum österreichischen Untertan. Johann Peter prägten die Maßnahmen des Josephinismus. Unter dem Motto „Alles für das Volk; nichts durch das Volk“ wurden Kontrollen und Bürokratie verstärkt sowie die Kirchenbelange reformiert. Diese Umstände beeinflussten seine künstlerische Entwicklung. Es war die Zeit des beginnenden Klassizismus mit seinen einfacheren, gradlinigen Formen.
Es gab neue Auftraggeber: Für das Bürgertum und den reichen Bauernstand fertigte Johann Peter d. Ä. Krippenfiguren, Hausaltäre und Kruzifixe an. Bis zu vier Familienmitglieder arbeiteten gleichzeitig in Ried und Umgebung als Bildschnitzer.