Nach dem Tod Thomas Schwanthalers im Jahr 1707 führte seine zweite Frau, Katharina, die Werkstätte 3 Jahre lang als Witwenbetrieb. Johann Franz war der jüngste Sohn und Geselle des berühmten Thomas. Er übernahm 1710 das Haus, die Werkstatt und Schulden in der Höhe von 300 Gulden. Seine Arbeiten wirken sehr poetisch und in sich gekehrt. Die beiden Christusfiguren neben der Eingangstür in den Figurensaal hat Johann Franz Schwanthaler geschaffen.
„Christus als guter Hirte“ trägt ein Lamm auf seinen Schultern.
Die zweite Skulptur ist der leidende Christus als Schmerzensmann. Diese Darstellungsart wird auch „Geheimes Leiden Christi“ genannt. Arme und Beine von Christus sind in Ketten gelegt. Die tiefe Schulterwunde kommt vom Tragen des Kreuzbalkens. Er hat eine Wunde im Gesicht und trägt die Dornenkrone. An diesen Skulpturen sind die Stilmerkmale der Familie Schwanthaler erkennbar. Typisch ist die fast klassische Nasen-Stirn-Linie. Die Augen haben Mandelform und sind etwas schräg gestellt, die Augenlider leicht herabgesenkt. Die Hände sind fein ausgeführt. Sie zeigen meist eine etwas künstlich wirkende Geste. Johann Franz Schwanthaler gestaltete schlanke und groß gewachsene Figuren.