Hans Schwabenthaler gründete 1633 in Ried eine Werkstätte. Der Name lässt darauf schließen, dass er vor fast 400 Jahren aus Schwaben nach Ried übersiedelt war. Hans hatte es schwer, denn die Rieder Bildhauerfamilie Vogl war eine ernste Konkurrenz. Von Hans Schwabenthaler sind nur wenige Werke bekannt. Eines davon ist der Grablegungs-Christus. Er fertigte ihn 1641 für die Pfarre Eitzing.
Wie alle lebensgroßen Holzskulpturen war der Grablegungs-Christus ursprünglich gefasst. Auf das geschnitzte Lindenholz wurden mehrere Schichten Kreidegrund aufgetragen. Dieser wurde immer wieder geschliffen, verfeinert und zuletzt naturgetreu bemalt oder vergoldet. Stückelungen und Ausbesserungen wurden dadurch unsichtbar. Reste dieser Fassung sind noch an Haaren und Bart erkennbar. Diese Skulptur ist ein eindrucksvolles Werk. Es leitet stilistisch von der Spätgotik zum Frühbarock über: Das Gesicht ist noch spätgotisch idealisiert und kein barockes Leidensgesicht. Die gedrehte Körperhaltung ist hingegen kennzeichnend für die Barockzeit.