Die Kreuzigungsgruppe von Johann Peter Schwanthaler d. Ä. ist ein spätes Werk. Es stammt aus den 1790er-Jahren und zeigt neben dem gekreuzigten Christus den guten und den bösen Schächer sowie Maria und Johannes. Bemerkenswert ist vor allem die Darstellung des bösen Schächers. Er verspottet Christus noch im Sterben. Mit der rechten Hand zeigt er die Neidfeige. Dabei ist der Daumen zwischen Zeigefinger und Mittelfinger eingezwickt. Diese Geste hat seit der Antike verschiedene Bedeutungen. Sie reichen von obszön, heftigem Spott bis zur Abwehr des bösen Blicks und Missgunst. Da man die Hand aber nicht ständig zu dieser Abwehrgeste ballen kann, gibt es quer durch die Zeiten solche Neidfeigen als Amulette in Miniaturform. In der volkskundlichen Abteilung des Museums im 1. Stock können Sie zahlreiche Beispiele sehen.