Die Köglkrippe ist eine bürgerliche Hauskrippe von Johann Peter Schwanthaler d. Ä. Sie verdankt ihren Namen dem Auftraggeber, dem Goldschmied Paul Kögl, der ein Nachbar der Bildhauerfamilie war. Die Zuflucht der Heiligen Familie ist ein einfacher Unterstand aus Brettern. Die Hirten mit ihren Schafen kommen zur Anbetung.
Solche zarten und kleinformatigen Werke zeigen feinste Holzschnitzkunst und wurden nicht gefasst. Sie bekamen also keinen Kreidegrund aufgetragen und wurden auch nicht bemalt oder vergoldet.
Im Gegensatz zu zeitgleichen Gemälden weisen Bildhauerarbeiten nur selten die Signaturen des Künstlers oder eine Datierung auf. Die Köglkrippe ist eine Ausnahme: Hinter dem rechten Täubchen auf dem Dach findet sich das verschlungene Monogramm JPS. Auf den Stirnseiten der vorderen Steher, die das Stalldach tragen, ist die zweigeteilte Jahreszahl 1792 zu erkennen. Die Köglkrippe war das erste Objekt der Sammlung des Rieder Musealvereins.