„Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Josef Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen samt Chor und für eine Guitarre-Begleitung schreiben zu wollen.“
So beschrieb Franz Xaver Gruber am 30. Dezember 1854 in der „Authentischen Veranlassung“ die Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ Gruber überreichte noch am selben Tag Joseph Mohr seine Komposition. Das Lied wurde wenige Stunden später nach der Christmette uraufgeführt. Joseph Mohr sang die Tenorstimme und spielte Gitarre, Franz Xaver Gruber übernahm die Bassstimme, die Schlusszeile einer jeden Strophe wurde vom Chor wiederholt. Die für die damalige Zeit in der Kirchenmusik ungewöhnliche Verwendung einer Gitarre als Begleitinstrument führte zu falschen Erklärungen. Einige vermuteten, dass die alte Orgel nicht spielbar gewesen sei. Das hat sich aber als nicht richtig herausgestellt. Die Verwendung der Gitarre erklärt sich damit, dass im Jahr 1818 Priester Mohr und Lehrer Gruber das Lied „Stille Nacht“ am Ende der Christmette direkt vor dieser Krippe erstmals sangen.