Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf wurde wegen der dauernden Hochwassergefahr für baufällig erklärt und ab 1906 abgebrochen. Die alte, verstaubte Pfarrkrippe – die „Stille-Nacht-Krippe“ – wurde den ehrwürdigen Schulschwestern von Oberndorf geschenkt. Jahrelang stand sie vergessen am Dachboden, bis sie zum Verkauf angeboten wurde.
Die Krippe kam zu einer Trödlerin nach Salzburg, von der Trödlerin kaufte sie der Uhrmacher Georg Muckenhammer aus Ernsting in der Gemeinde Ostermiething.
Muckenhammer übergab die Krippe 1926 seinem Schulfreund Pfarrer Johann Veichtlbauer.
Damit endete die Odyssee der Krippe. Der Pfarrer von St. Pantaleon nahm sie in seine große volkskundliche Sammlung auf. Er bezeichnete die Stille-Nacht-Krippe als „größten Krippenschatz der Sammlung“. Als der „Heimatpfarrer“ sich zur Ruhe setzen wollte, suchte er für sich und seine große Sammlung eine Heimstätte. Er fand diese in Ried im Innkreis, wo man das alte Wirtschaftsgebäude des Pfarrhofs für „Pfarrer Johann Veichtlbauers Volkskundehaus der Stadt Ried“ herrichtete. Es wurde am 8. September 1933 feierlich eröffnet. Mit Veichtlbauers Sammlung kam auch die Stille-Nacht-Krippe nach Ried.
Der Komponist des Liedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ist Franz Xaver Gruber. Er hat 127 Jahre zuvor seine Lehramtsprüfung für den Unterricht an Trivialschulen in Ried abgelegt.
2018 wurde die Stille-Nacht-Krippe im Museum Innviertler Volkskundehaus restauriert und neu aufgestellt.