Der Schwarze auf einer Halbgondel ist eine Holzskulptur. Die Figur ist mit einer schillernden Lüsterfassung überzogen. Die Technik der Lüsterfassung wurde bereits in der Barockzeit dazu verwendet edle Materialien nachzuahmen. Über einer Silberauflage malte man lichtdurchlässige grüne, rote oder blaue Lasuren und erweckte so den Anschein von Edelsteinen – beispielsweise an Gewandsäumen. Dieser Überzug ist reich mit Punzierungen und Gravierungen gestaltet. Auf der Weste ist das Rieder Stadtwappen zu sehen.
Solche Darstellungen waren ab der Mitte des 19. Jahrhunderts beliebt und wurden nur in Venedig angefertigt. Wahrscheinlich hat sie ein reicher Rieder Bürger in Venedig bestellt. Der Bildhauer muss jedenfalls eine genaue Vorlage des Stadtwappens gehabt haben.
Menschen aus Afrika waren vorwiegend als Diener in reichen Adelshäusern beschäftigt. Die Figur ist deshalb in der Art eines „stummen Dieners“ dargestellt. Der nach oben gestreckte rechte Arm hält eine muschelartige Schale – Gäste legten hier ihre Visitenkarte ab.
Bevor diese Figur ins Museum kam, war sie die Schaufensterdekoration einer Rieder Konditorei.