Keramikgefäße werden seit 8.000 Jahren in jedem Haushalt verwendet. Die Grundformen der Vorratsgefäße, Koch- und Essgeschirre orientieren sich am Bedarf. Machart, Qualität und Verzierungen sind zeittypisch. Sie sind daher meist gut datierbar. Je professioneller und umfangreicher die keramische Produktion wurde, desto einfacher sind die Erzeugnisse Gebieten und bestimmten Werkstätten zuzuordnen.
Schwarzhafnerware wurde vor allem in Obernzell bei Passau hergestellt.
Grünhafnerware und einfache Gebrauchskeramik stammt vor allem aus dem bayerischen Kröningen.
Die Majolikatechnik zur Herstellung farbig bemalter und glasierter Tonware kommt aus Holland. Werkstätten in Gmunden haben sich bald auf diese Ware spezialisiert. Das Kobaltblau der Delfter Keramik war Vorbild für die „blaue Periode“ der Gmundner Keramik. In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts wurde die Keramik mit den Grundfarben gestaltet. Rot wurde aus technischen Gründen zu einem bräunlichen Violett. Grün war bis rund um 1850 die beliebteste Farbe. Diese Zeit heißt deshalb auch grüne Periode. Für diese Produkte sind vor allem volkstümliche Szenen als Verzierung charakteristisch. Bis heute wird die traditionelle grüngeflammte Gebrauchsware hergestellt.
Beliebt war auch Steinzeug, das bei hohen Temperaturen gebrannt, hohe Bruchfestigkeit aufweist. Vor rund 150 Jahren wurde das mit einer relativ niedrigen Temperatur gebrannte Steingut, mit Umdruckdekor verziert. Dafür wurden Muster mit Glasurfarbe auf Papier gedruckt, zugeschnitten und auf das ungebrannte Töpfergut vor dem Brennen aufgerieben.
Das asiatische Porzellan-Monopol zerbrach im 18. Jahrhundert. In Deutschland wurde das Geheimnis der Porzellanerzeugung gelüftet und bereits 1710 die älteste und berühmteste Porzellanmanufaktur in Meißen gegründet. Porzellan blieb lange repräsentatives Luxusgut für reiche Haushalte.