Aus dem Rieder Lebzelterhaus Dreiblmayer-Zehentner ist ein schöner Modelbestand ins Museum gekommen. Lebzelter verarbeiten nicht nur den Honig für Lebkuchen sondern verwenden auch das Wachs der entleerten Bienenwaben um Kerzen oder Wachsabgüsse herzustellen. Das erwärmte Wachs hat man in Holzformen gegossen, die man Model nennt.
Es gibt verschiedene Model. Flachmodel wurden zur Herstellung von Lebzelten und Wachsabgüssen verwendet.
Mit zweiteiligen Modeln stellte man dreidimensionale Produkte wie Heiligenfiguren und Votivgaben her. Wachsvotive – beispielsweise wächserne Körperteile oder Tierfiguren – wurden an den Wallfahrtsorten geopfert. Mit ihnen verbundene Bittgebete sollten Augen, Arme, Beine oder das Vieh heilen. Weniger bekannt ist, dass eine gespendete Wachskröte ein Symbol für die Gebärmutter war, um Frauenleiden und Kinderwünsche an Gott heranzutragen.