Am 5. Mai 1435 wurde ein Wappenbrief ausgestellt. Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut gewährte dem Markt Ried ein zweigeteiltes Wappen. Die weiß-blauen Wecken verweisen auf die bayerische Landeshoheit. Der Bundschuh erinnert an die Heldentat des sagenhaften Ortsgründers Dietmar der Anhanger.
Bei der Belagerung Jerusalems verloren die Bayern bei den Kampfhandlungen ihre Fahne. Dietmar hatte die rettende Idee – er steckte einen Bundschuh auf die Lanze. So wurde die Heilige Stadt im Zeichen des Bundschuhs erobert. Leider ist es nur eine erfundene Geschichte. Diese Belagerung hat nie stattgefunden. Trotzdem sind die Rieder bis heute stolz auf ihren Ortsgründer Dietmar.
Der Marktort Ried erhielt schon vor rund 600 Jahren die Rechte einer herzoglich-bayerischen Stadt. Die offizielle Stadterhebung Rieds erfolgte aber erst am 20. November 1857. Im Mai 1858 legte die Gemeindevorstehung einen Entwurf für ein horizontal und vertikal gegliedertes Wappen vor. Das Marktwappen mit seinen blau-weißen Rauten und dem Bundschuh wird mit einem dreiblättrigen Ast ergänzt. Es ist das Wappen von Dietmar dem Anhanger. Das vierte Feld blieb vorerst frei. Der Wunsch der Stadtväter war, dort den kaiserlichen Adler entweder in Schwarz auf gelb oder umgekehrt in Gelb auf schwarz zu verwenden.
Zwei Jahre nach der Stadterhebung, erhielt Ried am 16. März 1859, endlich die Stadterhebungsurkunde mit dem neuen Wappen. Es zeigt einen schräg geviertelten Schild mit Rauten, Bundschuh und Ast. Der kaiserliche Doppeladler erscheint oben und heraldisch korrekt in schwarz auf gelbem Grund. Den Schild umgibt eine goldene Arabeskeneinfassung.