Die Landkarte von 1720 stammt aus einer Druckerei in Nürnberg. Sie zeigt in unterschiedlichen Farben die Herrschaftsbereiche Landshut, Straubing, Oberbayern, das Bistum Passau, das selbständige Ortenburg sowie die österreichische Herrschaft Neuburg. Das Innviertel ist als Teil von Oberbayern gekennzeichnet.
Deutlich erkennbar ist die Grenze gegen das Erzherzogtum Österreich. Braunau und Schärding sind als Städte hervorgehoben, Ried ist ein Markt-Flecken.
1779 wurde durch den Frieden von Teschen Innbaiern an Österreich abgetreten. Innbaiern heißt seither Innviertel. Oberösterreich wurde dadurch zu einer mathematischen Besonderheit: Es bestand plötzlich aus fünf Vierteln! Das konnte und durfte nicht sein, daher wurden Mühl- und Machlandviertel zum „Mühlviertel“ zusammengefasst.
Im Herbst 1779 besichtigte Kaiser Joseph II. das neue Viertel. Über den Eindruck, den Land und Leute auf den Kaiser machten, schrieb er an seine Mutter Maria Theresia: „Wenn man an das denkt, was (uns) vielleicht hätte gelingen können, dann ist die Sache nur gering. An und für sich aber ist dieser Landstrich schön und gut und für Oberösterreich ungemein passend.“
Er meinte damit, dass Österreich in diesem lang ersehnten Frieden zu kurz gekommen sei, zeigte sich aber zufrieden mit dem Erhaltenen. Kaiser Joseph II. leitete zusätzlich den Ankauf der ehemals passauischen Herrschaften Obernberg und Vichtenstein ein. Rund 30 Jahre später änderten sich die Besitzverhältnisse erneut. 1810 war Bayern mit Frankreich verbündet. Das Innviertel ging unter Napoleon wieder an Bayern.
1816 war Napoleon Geschichte und es folgte das Königlich Baierische Regierungsabtretungspatent. Das Hausruckviertel, das Innviertel und das Fürstentum Salzburg wurden an Seine Majestät den Kaiser von Österreich abgetreten. Unterschrieben haben das Patent der baierische König Maximilian Joseph und sein Außenminister Graf Montgelas.