1779 kam das Innviertel wieder zu Österreich. Ein Jahr darauf gründete Matthias Kränzl eine Buchdruckerei in Ried. Er produzierte die amtlichen Drucksorten, Kalender, Andachtsbilder und religiöse Schriften. Ab 1810 erschienen im Verlag Kränzl das „Rieder Regierungsblatt“ und das „Rieder Intelligenzblatt“. 1830 eröffnete die Familie Kränzl die erste Buchhandlung in Ried. 1848 erschien das Rieder Wochenblatt „Der freimütige Innviertler“, das drei Jahre später vom „Innviertler Courier“ abgelöst wurde.
Eine wichtige Persönlichkeit für Ried war Josef Kränzl. Er wurde 1824 geboren. Im Alter von 28 Jahren übernahm er 1852 die väterliche Verlagsdruckerei und Lithographie-Anstalt. Dazu führte er eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung. 1858 gründete er die erste Leihbibliothek in Ried. Der Erstdruck von Anton Bruckners Germanenzug erschien 1860 in Kränzls Musikalien-Verlag. Ab 1866 produzierte er das liberale Rieder Wochenblatt. Wie viele seiner großbürgerlichen Zeitgenossen war er politisch aktiv. Von 1883 bis 1888 war Josef Kränzl Bürgermeister der Stadt Ried. Seine politische Karriere führte ihn bis in den Landtag. Er starb 1907 im Alter von 83 Jahren.
Die Kniehebelpresse mit Lithographie-Steinen erinnert an diese Pioniere des Druckens in Ried.